02. April 2020

Beamtenbund und Lehrerverbände erwarten Richtlinien in der Lehrerbildung

Kultusministerium muss für unbürokratische Regelungen sorgen

Der Niedersächsische Beamtenbund und Tarifunion (NBB) und seine organisierten Bildungsgewerkschaften sehen in der aktuellen Corona-Situation erhebliche Defizite in der Lehrerbildung und haben sich mit einem entsprechenden Schreiben an Kultusminister Hendrik Tonne gewandt.

 

Zu den im NBB organisierten Bildungsgewerkschaften gehören  der Philologenverband Niedersachsen (PHVN), der Verband Bildung und Erziehung Niedersachsen (VBE), der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte (VNL/VDR), der Berufsschullehrerverband Niedersachsen (BLVN) und der Verband für Lehrerinnen und Lehrer an Wirtschaftsschulen Niedersachsen (VLWN).

 

Gemeinsam wird darauf hingewiesen, dass das Kultusministerium mit der Schaffung der „Bildungscloud“ zwar wichtige Bausteine für das weitere Lernen von zuhause aus geschaffen hat, gleichzeitig die dringend erforderliche Lehrerbildung nicht geregelt sei.

Alexander Zimbehl, 1. Landesvorsitzender des NBB dazu: „Insbesondere die Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst der Studienseminare für die Lehrämter an allgemein bildenden und berufsbildenden Schulen und deren Ausbilderinnen und Ausbilder erwarten nunmehr klare Richtlinien und Hilfestellungen seitens des Niedersächsischen Kultusministeriums. Zur Sicherung von Schul- und Bildungslaufbahnen in der Lehrerbildung sind Regelungen erforderlich, die einmalig und befristet von den allgemein geltenden Vorgaben der Verordnung über die Ausbildung und Prüfung von Lehrkräften im Vorbereitungsdienst abweichen.“

Gemeinsam appellieren Zimbehl und die Bildungsgewerkschaften an Kultusminister Tonne, hier jetzt umgehend und unbürokratisch tätig zu werden. „Wir alle gemeinsam müssen uns dieser außerordentlichen Situation bewusst sein und jetzt möglicherweise auch zu Regelungen außerhalb der eigentlichen Norm kommen“, so Zimbehl weiter. „Für unsere Schülerinnen und Schüler ist die nicht absehbare Zeit des Unterrichtsausfalles bereits eine Katastrophe. Angesichts unseres zwingenden Lehrerbedarfs in Niedersachsen muss das Ministerium nunmehr aber auch gleichsam unkompliziert dafür Sorge tragen, dass die Ausbildung unserer angehenden Lehrerinnen und Lehrer nicht zum Erliegen kommt.“

Insgesamt wünschen sich der NBB und seine Bildungsgewerkschaften, dass das Niedersächsischen Kultusministerium in Ausübung seiner Richtlinienkompetenz eine kurzfristige und unbürokratische Umsetzung dieser Reglungen – vergleichbar mit der Einführung der „Bildungscloud“ – ermöglicht.